Mundhygiene und Zahnfleischentzündungen
Die richtige Mundhygiene um Zahnfleischentzündungen vorzubeugen
Zähne – seit geraumer Zeit sind sie ein wichtiges Statussymbol in unserer Gesellschaft. Umso wichtiger ist eine korrekte Pflege. Dennoch gibt es viele irrsinnige Annahmen über die alltägliche Zahnpflege und zahlreiche unterschiedliche Empfehlungen zu Pflegeprodukten wie Zahnbürsten, Zahnseide, Zahnstocher und Zahnspülungen. Es gibt viele Wege zum Ziel, doch was versteht man eigentlich unter einer „richtigen Mundhygiene“ und wie kann man Zahnfleischentzündungen vorbeugen?
Kurze Anleitung zur korrekten Mundhygiene
Derzeit besteht die Auffassung, dass man eine Zahnbürste mit nicht zu harten und nicht zu weichen Kunststoffborsten, oftmals als „intermediate“ bezeichnet, für die allgemeine Mundpflege benutzen soll. In der Zahncreme sollten „Weißmacher“ vermieden werden, ein Fluoridzusatz ist aber ein Muss. Man sollte die Zahncreme mithilfe der Zahnbürste stets in kreisenden Bewegungen mit sanftem Druck auf den Zähnen verteilen. Anschließend nur kurz den Mund mit Wasser ausspülen. Denn ein sehr gründliches Spülen verhindert, dass die Fluoride, die gegen Karies wirken, überhaupt ihre volle Wirkung entfalten können. Vor oder nach dem Zähneputzen kommt das Reinigen der Zahnzwischenräume mittels Zahnseide. Das ist genauso wichtig wie das Zähneputzen an sich, da viele Zahnfleischentzündungen in diesem Bereich entstehen können. Zudem sind gerade die Zahnzwischenräume besonders kariesanfällig. Es wird empfohlen mindestens zweimal am Tag für je zwei bis drei Minuten Zahnpflege zu betreiben. Allerdings kann ein zu häufiges Zähneputzen nicht-kariesbedingte Zahnschädigungen, wie beispielsweise Abrasionen oder Erosionen, also Abtragungen am Zahnschmelz, hervorrufen. Ist der Schutzmantel kaputt, liegt das Dentin frei und die Zähne werden schmerzempfindlich. Eine weitere Maßnahme zur Entzündungsprophylaxe ist das Benutzen von Mundspüllösungen, die auch zur Bekämpfung bereits bestehender Zahnfleischentzündung angewendet werden können. Empfohlen werden solche, die Fluorwasserstoffperoxide enthalten. Chlorhexidinhaltige oder Zink-Chloridhaltige Lösungen (z.B. Listerine®) gelten derzeit als der Goldstandart für medizinische Zahnspülungen.
Wie macht sich eine bestehende Zahnfleischentzündung (=Gingivitis) bemerkbar?
Leitbild ist das Zahnfleischbluten, vor allem während oder nach dem Zähneputzen. Das Bluten kann auch als rötliche Spur bei einem Biss in einen Apfel auffallen. Später können ein starker Mundgeruch und eine Ausbreitung auf die Mundschleimhaut folgen. Man spricht dann von einer Gingivostomatitis. Die Diagnose der Zahnfleischentzündung wird meist vom Zahnarzt gestellt und kann häufig schon beim ersten Blick in den Mund vermutet werden. Zur Absicherung misst der Zahnarzt den Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch, der bei einer Entzündung krankhaft vergrößert sein kann. Eine Zahnfleischentzündung sollte nicht verharmlost werden, da eine irreversible Parodontitis (=Entzündung des Zahnhalteapparates) eine folgenschwere Komplikation darstellt. Therapeutisch wichtig ist eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene. Zusätzlich zu oben genannter Anleitung zur „korrekten Mundpflege“ sollte man beachten, wenn möglich die Zähne erst eine halbe Stunde nach einer Mahlzeit oder dem Trinken säurehaltiger Flüssigkeiten, wie Wein oder Fruchtsaft, zu putzen, da so das angegriffene Zahnfleisch geschont wird und Zeit hat sich zu erholen.