|

Echthaarpinsel: Qualitätsprodukt oder Keimschleuder?

Das liegt in Ihrer Hand! Bei Echthaarpinseln besteht, wie der Name schon sagt, das Pinselhaar aus echten Tierhaaren. Dabei werden nicht nur Rinder-, Pferde- und Ziegenhaar oder die Borsten von Haus- und Wildschwein verarbeitet, auch Wiesel-, Iltis-, Dachs- und Eichhörnchenhaar finden Verwendung. Besonders hochwertig und teuer sind die feinen Echthaarpinsel aus Kolinskyhaar, das von einer […]
Echthaarpinsel: Qualitätsprodukt oder Keimschleuder?

Das liegt in Ihrer Hand!

Bei Echthaarpinseln besteht, wie der Name schon sagt, das Pinselhaar aus echten Tierhaaren. Dabei werden nicht nur Rinder-, Pferde- und Ziegenhaar oder die Borsten von Haus- und Wildschwein verarbeitet, auch Wiesel-, Iltis-, Dachs- und Eichhörnchenhaar finden Verwendung. Besonders hochwertig und teuer sind die feinen Echthaarpinsel aus Kolinskyhaar, das von einer Maderart aus Asien stammt. Beim Verarbeitungsprozess finden verschiedene antimikrobielle Verfahren statt, um das Pinselhaar für den Verbraucher optimal vorzubereiten.

Kosmetikpinsel
Kosmetikpinsel

Synthetikpinsel stehen den Echthaarpinseln heutzutage in nix nach. Diese sind allerdings eher für flüssige und cremige Konsistenzen, wie z.B. Foundation geeignet, da sie durch die gleichmäßige Oberflächenstruktur der Pinselhaare zum einen weniger vom Produkt verschlucken und zum anderen leichter zu reinigen sind. Der entscheidende Unterschied zum Synthetikpinsel ist also der natürliche Haaraufbau. Denn das Haar ist aus verschieden Schichten aufgebaut, wobei die obere Schuppenschicht – die Kutikula – aus mehreren dachziegelartig übereinaderliegenden Zellschichten besteht. Diese sorgt dafür, dass pudrige Substanzen besser aufgenommen und auch besser auf der Haut verteilt werden können, da sie gleichmäßiger abgegeben werden. Allerdings können sich so aber auch mehr Schmutzpartikel im Pinselhaar über die Zeit festsetzen und sind zugleich schwerer wieder zu entfernen.

Durch den meist täglichen Kontakt mit der Haut und verschiedenen Kosmetikprodukten wie Rouge, Foundation, Puder oder Lippenstift, bleibt viel an den Pinselhaaren haften. Das Gemisch aus Make-up, Hautfett, -schuppen und anderen Schmutzpartikeln bietet einen guten Nährboden für allerlei Keime. Gerade bei schon bestehenden Hautunreinheiten ist es wichtig eine Keimverschleppung zu vermeiden, damit keine neuen Pickelchen und Entzündungen entstehen. Auch wenn die Pinsel noch sauber aussehen, so sammelt sich im Laufe der Zeit einiges an Ablagerungen zwischen den Pinselhaaren an. Zudem verkleben die teils feinen Haare und die Kosmetikprodukte können nicht mehr richtig verteilt werden, was ebenfalls zu ungewollten Schminkergebnissen führen kann.

 

Sollte ich mir dann doch lieber einen Synthetikpinsel kaufen?

Abgesehen von einer vorhandenen Tierhaarallergie, Ihren Vorlieben und Geldbeutel, kommt es nur auf die richtige Pinselpflege an – egal ob Synthetik- oder Echthaarpinsel. Schließlich waschen Sie doch auch Ihre Handtücher regelmäßig und pflegen Ihre Haut? Genau das sollten Sie auch mit Ihrem Schminkzubehör machen. Sie entfernen dabei nicht nur Make-up-Rückstände, Hautschuppen, Staub, Fett, Bakterien und sonstigen Schmutz, sondern vermeiden somit auch die Bildung neuer Hautunreinheiten und verlängern die Lebensdauer Ihrer Pinsel.

 

Wie sieht die richtige Pinselpflege aus?

Sie sollten Ihre Pinsel so etwa alle 2-4 Wochen gründlich reinigen. Das kommt allerdings ganz auf Ihren Gebrauch und Ihr Hautbild an, bei z.B. fettiger Haut oder Hautunreinheiten sollten Sie Ihre Schminkutensilien lieber 1x wöchentlich reinigen.

  • Step 1: Pinsel unter lauwarmen Wasser abspülen und von den ersten Verschmutzungen befreien. Beim Waschvorgang den Pinselkopf nach unten halten, ansonsten kann Wasser in den Schaft laufen und sich Feuchtigkeit ansammeln.

Es gibt spezielle Pinselreiniger, aber ein mildes Shampoo (z.B. Babyshampoo) tut es auch. Alkoholhaltige Mittel, Seifen und Spülmittel sollten Sie nicht bei Echthaarpinseln anwenden, denn dabei werden die Haare zu stark entfettet. Die Folge: die Haare werden starr, können abbrechen und der Pinsel verliert seine Form.

  • Step 2: Reiniger oder Shampoo sanft einmassieren, kurz einwirken lassen und mit lauwarmen Wasser abspülen. Gegebenenfalls Waschvorgang wiederholen bis nur noch klares Wasser kommt.
  • Step 3: Pinsel gut trocken tupfen, in Form bringen und anschließend zum Trocknen hinlegen oder aufhängen. Denken Sie daran, dass der Trockungsprozess einige Stunden bis einen Tag in Anspruch nehmen kann.
  • Step 4: Bei Echthaarpinseln können Sie 1-2x im Jahr das Pinselhaar mit etwas Öl (z.B. Kokos- oder Olivenöl) pflegen. Das sorgt für extra Geschmeidigkeit und eine lange Lebensdauer. Allerdings sollten sie dann 2 Tage bis zur nächsten Benutzung warten.

Abgesehen von der regelmäßigen Reinigung, sollten Sie Ihre Pinsel und andere Schminkutensilien von Zeit zu Zeit komplett erneuern.
Investieren Sie einige wenige Minuten und nicht nur Ihre Pinsel werden es Ihnen danken, vor allem Ihre Haut hat etwas davon!

Letzte Aktualisierung: 7. März 2017

Der kostenfreie derma.plus Newsletter

Erhalten Sie nützliche Ratgeberinhalte zu dermatologischen Themen & Therapien – von unseren Experten verständlich für Sie aufbereitet!

© derma.plus. Alle Rechte vorbehalten.