11 Hausmittel gegen trockene, rote Augen
Was ist die Ursache für trockene, rote Augen?
Gerade in der kalten Jahreszeit haben viele Menschen mit der trockenen Heizungsluft und dem kalten Wind zu tun. Nicht nur Hautprobleme, wie Neurodermitis oder die periorale Dermatitis, verschlimmern sich durch die angegriffene Hautbarriere, auch unsere Augen werden empfindlicher. In den Sommermonaten sind dagegen häufig Chlorwasser und die intensive UV-Strahlung ursächlich.
Unser Tränenfilm schützt, pflegt und versorgt nicht nur unsere Augenoberfläche mit Nährstoffen und Sauerstoff indem er sie benetzt, sondern ist auch wichtig für die Lichtbrechung und das scharfe Sehen. Er wird durch das regelmäßige Blinzeln gleichmäßig verteilt und besteht aus 3 Schichten. Die Schleimschicht, die der Hornhaut aufliegt, wird von den Bindehäuten produziert. Die mittlere, wässrige Schicht wird von unseren Tränendrüsen abgesondert und die schützende Fettschicht wird von den Meibomschen Drüsen gebildet. In Folge von Umwelteinflüssen kann der Tränenfilm aufreißen, indem die Fettschicht löchrig oder zu dünn wird oder nicht ausreichend Tränenflüssigkeit produziert wird. Folglich trocknet der eigene Tränenfilm zu schnell aus, um die Augenoberfläche noch ausreichend zu schützen und mit genügend Feuchtigkeit zu versorgen. Erste Anzeichen sind ein Trockenheits- und Fremdkörpergefühl, Juckreiz oder sogar Brennen. Es kann zur Rötung der Bindehäute, womöglich auch des Augenweiß, durch eine Gefäßerweiterung und vermehrten Durchblutung kleinster Gefäße in Folge der Reizung kommen. Reiben der Augen, Überbeanspruchung, ein ungesunder Lebensstil (z.B. Schlafmangel oder Tabakrauch), eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme, lange Bildschirmzeiten (Office-Eye-Syndrom), klimatisierte Räume und Kosmetika verschlimmern die Symptome noch zusätzlich.
Was tun bei trockenen, roten Augen?
Bei leichten, vorübergehenden Beschwerden, ausgelöst z.B. durch Umwelteinflüsse, lange Arbeit am PC oder Überbeanspruchung, kann man mit einfachen Hausmitteln oder freiverkäuflichen Augentropfen und -salben trockene, gereizte Augen erfolgreich selbst behandeln. Sollten Augenproblem allerdings akut mit anderen Symptomen (z.B. Schmerzen, starker Rötung, Lichtempfindlichkeit, übermäßigen Tränenfluss, Schwellungen u.a.) auftreten oder über mehrere Tage hartnäckig bestehen bleiben, sollten Sie zeitnah einen Augenarzt aufsuchen. Allergien, Augeninfektionen oder ernsthafte Augenerkrankungen, wie ein Glaukom oder das sog. Sicca-Syndrom, müssen von einem Arzt gründlich abgeklärt werden und bedürfen einem anderen Therapieansatz.
Augentropfen und Augensalben
Die meisten Augentropfen oder -salben enthalten Hyaluronsäure und/oder Dexpanthenol als feuchtigkeitsspendende Wirkstoffe. Bei einigen Produkten ist zusätzlich Vitamin A enthalten. Auch Augentropfen mit pflanzlichen oder homöopathischen Inhaltsstoffen kommen gerne zur Anwendung. Letztendlich pflegen, befeuchten und beruhigen alle Zubereitungen das gereizte Auge. Sie wirken zudem als Tränenersatzmittel und stabilisieren den geschädigten Tränenfilm. Bei leichten Beschwerden kann so schnell Abhilfe geschafft werden. Aber auch als vorbeugende Maßnahme gegen rote und trockene Augen helfen Augentropfen. Sie eignen sich hervorragend für die kontinuierliche Anwendung, z.B. am Arbeitsplatz oder für Kontaktlinsenträger. Augensalben sind vor allem für die Anwendung am Abend geeignet, da die Sicht für einige Zeit beeinträchtigt sein kann. Außerdem kann der regenerierend-wirkende Film über Nacht, bei geschlossenen Augen, seine Wirkung besser entfalten.
Achten Sie beim Kauf von Augentropfen und Augensalben auf die Zusammensetzung. Sie sollten frei von Konservierungsstoffen sein, sonst können sich bereits gereizte Augen noch verschlimmern.
11 einfache Hausmittel bei trockenen, roten Augen
Kräuteraufgüsse sind nur für äußerliche Anwendung am Auge bestimmt und sollten nicht zum Spülen der Augen verwendet werden! Gerb- und Schwebstoffe können sonst die Augen noch mehr reizen. Bei infektiösen Entzündungen der Augen, durch Viren oder Bakterien, sollten diese nicht mit feuchten Wickeln behandelt werden. Andernfalls wird die weitere Ausbreitung der Erreger begünstigt.
1. Wasser gegen Fremdkörper
Bei einem Fremdkörper, wie Staub oder einer Wimper, können Sie versuchen Ihr Auge vorsichtig mit lauwarmen Wasser auszuspülen. Oftmals ist diese Maßnahme schon ausreichend um die Beschwerden zu lindern. Besteht allerdings die Gefahr einer Augenverletzung, z.B. Holz-/Metall-/Glassplitter, gehen Sie schnellstmöglich zum Augenarzt.
2. Erfrischung bei müden Augen – Gurkenscheiben oder Quark
Gekühlten Gurkenscheiben für 10 Minuten auf die geschlossenen Augenlider legen und sich entspannt zurücklehnen. Alternativ können Sie auch Quarkwickel benutzen. Wirkt erfrischend und hilft bei brennenden, müden Augen.
3. Hamamelis (Zaubernuss) hilft bei trocknen, juckenden Augen
Übergießen Sie die Hamamelisblätter mit kochendem Wasser und lassen den Tee so lange ziehen, bis er lauwarm ist. Nun einen Waschlappen, kleines Handtuch oder fusselfreie Wattepads mit der Zubereitung tränken und auf die geschlossenen Augenlider für 10 Minuten legen. Die Gerbstoffe (Tannine) wirken juckreizlindernd und entzündungshemmend.
4. Beruhigend und abschwellend – Schwarzer Tee
Zwei Schwarzteebeutel mit kochendem Wasser übergießen, 1 Minute ziehen und anschließend abkühlen lassen, bis sie lauwarm sind. 10 Minuten auf die geschlossenen Augenlider legen. Die im Tee enthaltenen Gerbstoffe wirken beruhigend und abschwellend bei trockenen, brennenden Augen.
5. Kamille, Ringelblume und Eichenrinde als uralte Hausmittel bei Entzündungen
Bereiten Sie einen starken Sud aus Kamille, Ringelblume oder Eichenrinde, wie oben (siehe Hamamelis) bereits beschrieben, zu. Auch hier gilt: Wickel 10 Minuten auf die geschlossenen Augen legen und kurz entspannen. Kamille & Ringelblume wirken beruhigend und entzündungshemmend, Eichenrinde zusätzlich adstringierend.
6. Euphrasia (Augentrost) – tröstet gereizte Augen
Auch aus den Blättern und Blüten vom Augentrost (Euphrasia) können Sie sich einen Tee zubereiten, der bei gereizten Augen hilft. Alternativ gibt es eine Vielzahl an freiverkäuflichen Produkten im Handel, die Sie als Tropfen direkt in die Augen geben können.
7. Entspannung & Durchblutungsförderung durch Massage
Schließen Sie Ihre Augen. Sie beginnen am inneren Augenwinkel und massieren mit Ihrem Zeigefinger sanft in Kreisen um Ihr Auge herum. Immer von innen nach außen, am unteren Lidrand und der Augenbraue entlang. Nicht direkt auf dem Augenlid!
8. Wechselbad hilft müden Augen
Abwechselnd für 5 Minuten einen mit kalten und einen mit lauwarmen Wasser getränkten Waschlappen auf die geschlossenen Augen legen. Entspannen Sie dabei. Wiederholen Sie den Wechsel so oft wie Sie wollen. Alternativ können Sie auch Teebeutel (z.B. Schwarztee oder Kamille) benutzen.
Wie kann man trockene, rote Augen vorbeugen?
✓ Gönnen Sie Ihren Augen regelmäßige Pausen. Machen Sie die Augen ab und zu für einige Minuten zu, Blinzeln Sie oder gucken vom Bildschirm hoch in die Ferne.
✓ Passen Sie die Bildschirmhelligkeit und -farbe über den Tag hinweg an.
✓ Luftbefeuchter und regelmäßiges Lüften helfen gegen trockenen Heizungsluft. Optimal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent.
✓ Verzichten Sie für ein paar Tage auf Ihre Kontaktlinsen und tragen lieber eine Brille.
✓ Augentropfen mit Hyaluronsäure, Dexpanthenol oder Augentrost (Euphrasia) pflegen und befeuchten Ihre müden Augen.
✓ Eine zusätzliche Reizung durch Reiben der Augen sollten Sie unbedingt verhindern.
✓ Gehen Sie an die frische Luft. Ein Spaziergang macht wach und stärkt das Immunsystem.
✓ Vergessen Sie bei intensiver Sonnenstrahlung oder starken Wind nicht Ihre Augen zu schützen.
✓ 2 Liter Flüssigkeit am Tag und ein gesunder, ausgewogener Ernährungsstil mit ausreichend Omega-3-Fettsäuren halten Ihren gesamten Körper fit.
✓ Vermeiden Sie Alkohol und Zigaretten.
✓ Während wir schlafen regeneriert sich unser Körper und auch unsere Augen. Schlafen Sie genug?
✓ Verwenden Sie Kosmetika, die dermatologisch und auf ihre Augenverträglichkeit getestet wurden.
✓ Für Risikopatienten ist die regelmäßige Untersuchung beim Augenarzt sowie die Glaukom-Früherkennung ab dem 40. Lebensjahr anzuraten.