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Hyaluronsäure – ein Wundermittel gegen Falten?

Was ist Hyaluronsäure? Hyaluronsäure oder auch Hyaluron, korrekterweise Hyaluronan (HA), ist ein Glycosaminoglycan (auch Mucopolysaccharid genannt). Dabei handelt es sich um ein kettenförmiges Zuckermolekül aus sich wiederholenden Disacchariden. Diese Disaccharide sind aus einer Zuckersäure (Glucuronsäure) und einem Aminozucker (Glucosamin) aufgebaut. Die Struktur und chemischen Verbindungen der Hyaluronsäure ermöglichen die Bindung von viel Wasser – bis […]
Hyaluronsäure – ein Wundermittel gegen Falten?

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure oder auch Hyaluron, korrekterweise Hyaluronan (HA), ist ein Glycosaminoglycan (auch Mucopolysaccharid genannt). Dabei handelt es sich um ein kettenförmiges Zuckermolekül aus sich wiederholenden Disacchariden. Diese Disaccharide sind aus einer Zuckersäure (Glucuronsäure) und einem Aminozucker (Glucosamin) aufgebaut. Die Struktur und chemischen Verbindungen der Hyaluronsäure ermöglichen die Bindung von viel Wasser – bis zu 6 Liter pro Gramm. Durch die Wasserbindung wird Hyaluronsäure zu einem durchsichtigen, viskösen Gel. Dieser Eigenschaft verdankt die Hyaluronsäure ihren Namen, denn dieser setzt sich aus „hyaloid“ – glasartig – und „Uronsäure“ (Zuckersäure) zusammen.

 

Welche Funktionen hat Hyaluronsäure im Körper?

Hyaluronsäure wird vom Körper selbst hergestellt, kommt natürlicherweise in fast allen Geweben vor und hat viele verschiedene Funktionen. In erster Linie ist sie Bestandteil der extrazellulären Matrix von Wirbeltieren, also der Substanz, die den Raum zwischen den Zellen ausfüllt. Wichtige Aufgaben erfüllt sie vor allem im Bindegewebe, als eine Art „Schmiermittel“ in den Gelenken und um die Zellzwischenräume für wandernde Zellen (etwa Immunzellen) freizuhalten. Ihre Funktionen erfüllt sie vor allem durch ihre Fähigkeit zur Wasserspeicherung. So besteht der Glaskörper des Auges aus nur 2 Prozent Hyaluronsäure, die die restlichen 98 Prozent in Form von Wasser speichern. Unsere Haut erhält durch die Hyaluronsäure ihre Spannkraft und Festigkeit und damit ein frisches, jugendliches Aussehen. Im Gelenk erhält sie durch Verbindung mit anderen Bestandteilen der Extrazellulären Matrix den Knorpel elastisch. Als Hauptbestandteil der Synovia („Schmiermittel“ im Gelenkspalt) sorgt Hyaluronsäure zudem für einen reibungslosen Bewegungsablauf. Durch eine ausreichende Elastizität in den Bandscheiben können selbst die schwersten Belastungen abgedämpft werden. Daher kommt Hyaluronsäure auch gerne in der Orthopädie zum Einsatz, z.B. bei arthrotischen Gelenkveränderungen.

 

Behandlungen mit Hyaluronsäure

Der natürliche Alterungsprozess und äußere Einflüsse bedingen eine Abnahme der Hyaluronsäure im Gewebe schon ab dem 25. Lebensjahr. Das Bindegewebe verliert die Fähigkeit, ausreichend Wasser zu speichern und unsere Haut wird trockener und verliert an Spannkraft sowie Elastizität. Erste Falten entstehen. Von außen und innen zugeführte Hyaluronsäure ist erwiesenermaßen wirksam gegen diese Faltenbildung. Doch gerade im kosmetischen Bereich muss man zwischen der nieder- und der hochmolekularen Hyaluronsäure unterscheiden, die eine unterschiedliche Wirkung und Wirkdauer aufweisen. Wie der Name verrät, besteht die niedermolekulare Hyaluronsäure aus kleinen Molekülen (≤ 50 Kilodalton). Sie kann im Bindegewebe gespeichert werden und damit nachhaltig die Feuchtigkeitsbindung und Spannkraft der Haut verbessern. Somit eignet sie sich hervorragend für einen langfristigen Anti-Aging Effekt. Hochmolekulare Hyaluronsäure besteht dagegen aus größeren Molekülen (≥ 1500 Kilodalton). Sie kann die natürliche Hautbarriere nicht durchdringen und somit auch nicht direkt in der Haut gespeichert werden. Damit eignet sich hochmolekulare Hyaluronsäure zwar optimal zur oberflächlichen Feuchtigkeitsversorgung der Haut, erzielt aber immer nur kurzfristige Effekte.

 

Produkte mit Hyaluronsäure

Hyaluronsäure in Gesichtscremes und anderen Produkten spendet der Haut viel Feuchtigkeit und kann damit für ein frischeres Aussehen sorgen. Sie können bei einer trockener oder beanspruchten Haut schnell Linderung verschaffen. Zudem wird die Haut geglättet und kleinere Spannungs- und Mimikfältchen verschwinden. Jedoch hält dieser Effekt bei den nur oberflächlich aufgetragenen Erzeugnissen zumeist nicht lange an, da die Hyaluronsäure nicht tief genug in das Gewebe eindringen kann. In derartigen Kosmetikprodukten finden Sie die übrigens unter dem Namen „Sodium Hyaluronate“ oder „Hyaluronic Acid“.

Hyaluronsäure-Injektionen für das Gesicht

Hyaluronsäure-Injektionen für das Gesicht werden immer beliebter und sind mittlerweile nicht mehr nur beim Arzt erhältlich. Auch viele Kosmetikstudios mit zusätzlicher Zertifizierung bieten die Injektionen an. Durch die feuchtigkeitsbindende sowie -spendende Eigenschaft und den aufpolsternden Effekt eignet sich Hyaluronsäure hervorragend zum Modellieren von Gesichtspartien und zur Faltenunterspritzung. Die Haut wird straffer, praller und glatter, der Teint frischer und Falten werden sichtbar gemindert. Konturen können gezielt nachgezeichnet werden, um somit dem Gesicht mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Der Effekt kann je nach Applikationsstelle sofort eintreten oder auch erst nach einigen Tagen sichtbar werden. Die Wirkdauer hängt wie oben bereits beschrieben unter anderem von der Größe und dem Stabilisierungsgrad der Hyaluronsäuremoleküle ab. Aber auch der Hauttyp und das Alter des Patienten beeinflussen die Haltbarkeit. Im Durchschnitt hält der Effekt für etwa 6 bis 12 Monate an. Nach einer gewissen Zeit beginnt dann der Körper, die zugeführte Hyaluronsäure auf natürlichen Weg vollständig abzubauen. Werden die Hyaluronsäure-Injektion mehrmals wiederholt, kann sich jedoch ein länger anhaltendes Ergebnis einstellen.

 

Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure

Bei der Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure kommt diese zumeist als sogenannter Dermal oder Skin Filler zur Anwendung. Die Behandlung mit Hyaluronsäure-Spritzen an Lippen, Nase, Augen, Stirn und Wangen sind besonders beliebt. Dabei wird die Hyaluronsäure in die mittleren bis tiefen Hautschichten injiziert. Dort bindet sie die Feuchtigkeit, füllt das Gewebe auf und hebt es an. So können die typischen Mimikfalten, wie die Zornesfalte zwischen den Augenbrauen, die sogenannten Krähenfüße an den Augenlidern oder Lachfalten zwischen Nase und Mundwinkel, geglättet werden.
Doch bedenken Sie: nur eine intakte Hautbarriere kann die Feuchtigkeit auch langfristig halten. Haben Sie eine empfindliche oder trockene Haut, sollten Sie deshalb auch auf eine zusätzliche Feuchtigkeitszufuhr von außen achten.

 

Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure

Bei einer Lippenvergrößerung mit Hyaluronsäure wird nicht nur Volumen aufgebaut und die Lippen geformt, sondern gleichzeitig werden auch die kleinen Fältchen im Mundbereich gestrafft. Für die Anwendung im empfindlichen Lippenbereich sollte die Hyaluronsäure spezielle Eigenschaften aufweisen wie insbesondere eine gute Fließeigenschaft. Auch die Tiefe der Injektion bestimmt das Ergebnis. Zu visköse Produkte und eine unzureichende Injektionstiefe können zu Knoten und unschönen Verformungen in den Lippen führen.

[accordion title=““ open1st=“0″ openAll=“0″ style=““][accordion_item title=“Wussten Sie schon…?“]Hyaluronsäure kommt heutzutage nicht mehr nur im Gesicht zum Einsatz. Auch die Waden, der Po und die Brust können mit Hilfe des Gels konturiert und geformt werden. Unschöne Narben und Unebenheiten nach Operation oder Fettabsaugung lassen sich ebenfalls auffüllen.[/accordion_item][/accordion]

 

Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung von Hyaluronsäure?

Die Gefahr von Nebenwirkungen hängt davon ab, woher die Hyaluronsäure stammt. Da sie eine natürlich im Körper vorkommende Substanz und vollständig biologisch abbaubar ist, sind Allergiepotenzial und Risiko von Nebenwirkungen, die direkt durch Hyaluronsäure ausgelöst werden, sehr gering. Bei einem modernen Produkt ist die Verträglichkeit durch das Herstellungsverfahren und den hohen Reinheitsgrad sehr gut. Damit ist die Behandlung mit Hyaluronsäure gegen Falten auch eine gute Alternative zur Injektion von Botulinumtoxin („Botox“) und wird immer beliebter.

Nach der Injektion von Hyaluronsäure kann es zu Rötungen, Schwellungen und blauen Flecken kommen. Diese verschwinden aber meist nach ein paar Tagen wieder. Infektionen sind selten, können aber durch unsauberes Arbeiten verursacht werden. Nach einer Hyaluronsäure-Injektion sollten Sie starke Sonneneinstrahlung und Saunagänge für einige Tage vermeiden, um die empfindliche Haut nicht noch weiter zu belasten. Bei Schwellungen helfen in saubere Tücher gewickelte Kühlpads.

 

Möchten Sie mehr über die Behandlung mit Hyaluronsäure-Injektionen erfahren? Dann lesen Sie dazu unseren neuesten Artikel → Falten- und Lippenunterspritzung mit Hyaluronsäure

 

Woher stammt die Hyaluronsäure in meinen Injektionen und Cremes?

Früher wurde Hyaluronsäure aus tierischen Produkten, vor allem Hahnenkämmen, gewonnen. Das Allergiepotenzial durch Reste von tierischem Eiweiß im Produkt war bei diesem Herstellungsverfahren relativ hoch. Gerade bei empfindlichen Hauttypen oder Allergikern sollten Behandlungen oder Spritzen mit Hyaluronsäure tierischen Ursprungs deshalb unbedingt vermieden werden.

Seit 1996 kann Hyaluronsäure biotechnologisch mit der sogenannten NASHA™-Technologie produziert werden. NASHA bedeutet Non-Animal Stabilized Hyaluronic Acid, zu Deutsch nicht-tierische stabilisierte Hyaluronsäure. Hierbei wird die Hyaluronsäure mittels Fermentation aus Bakterienkulturen gewonnen, zumeist von Streptokokken. Anschließend wird die Substanz chemisch geringfügig verändert, um sie zu stabilisieren. Hierdurch kann die Hyaluronsäure länger im Gewebe verbleiben und ihre Wirkung besser entfalten. Aber keine Angst: Auch eine biotechnologisch hergestellte und modifizierte Hyaluronsäure kann, wie die körpereigene, problemlos abgebaut und verstoffwechselt werden.

 

Hyaluronsäure kaufen, aber wo?

Hyaluronsäurehaltige Cremes, Wirkstoffampullen und andere Produkte für Gesicht und Körper sind in der Drogerie und Apotheke frei erhältlich. Viele Hersteller werben mit dem Versprechen, dass die enthaltene Hyaluronsäure gegen Falten hilft und das Bindegewebe strafft. Oberflächlich und kurzfristig sind mit diesen Erzeugnissen durchaus sichtbare Ergebnisse zu erzielen. Dennoch sollten Sie nicht zu viel erwarten. Das Spritzen von Hyaluronsäure führt dagegen zu einem langfristigen und effektvolleren Ergebnis. Für Hyaluronsäure-Spritzen gibt es diverse Anbieter, so zum Beispiel Gloderm, der Gele mit verschiedenen Wirkstoffkonzentrationen anbietet. Gloderm 20 L enthält eine Wirkstoffmenge von 20 Milligramm Hyaluronsäure pro Milliliter und Gloderm 30 L entsprechend von 30 Milligramm Hyaluronsäure pro Milliliter. Die Hyaluronsäuremoleküle sind nur gering vernetzt, so dass diese Skin Filler besonders gut zur Lippenformung und Auffüllung von moderate Falten geeignet sind.

Bitte beachten Sie aber: Hyaluronsäure-Spritzen dürfen ausschließlich von medizinisch qualifiziertem Fachpersonal injiziert werden!

 

Letzte Aktualisierung: 29. Dezember 2018

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