Sympathikus und Parasympathikus gehören neben dem enterischen Nervensystem zum vegetativen Nervensystem (auch viszerales oder autonomes Nervensystem genannt). Sie sind für die unwillkürliche Regulation des Körpers verantwortlich. So werden die lebenswichtigen Funktionen, wie Herzschlag, Atmung und unser Stoffwechsel, aufrechterhalten. Sympathikus und Parasympathikus wirken als Gegenspieler. Der Sympathikus ist thorako-lumbal lokalisiert und wirkt hauptsächlich leistungssteigernd (ergotrop). Wohingegen der Parasympathikus kranio-sakral lokalisiert ist und eher erholungsfördernd (trophotrop) wirkt. Beim parasympathischen Nervensystem gibt es zudem zwei Typen von Rezeptoren. Zum einen nikotinische Rezeptoren (Neurotransmitter: Acetylcholin und Nikotin) und zum anderen muskarinische Rezeptoren (Neurotransmitter: Acetylcholin und Muskarin), die in unterschiedlichen Geweben vorkommen und medikamentös beeinflussbar sind.
Hier ein Beispiel für die Wirkung des Sympathikus:
Sie nehmen an einem sportlichen Wettkampf teil. Kurz vor dem Start sind Sie aufgeregt, sind zappelig und fühlen sich gestresst. Dafür ist der Sympathikus verantwortlich. Er versetzt den Körper in hohe Leistungsbereitschaft – Adrenalin wird ausgeschüttet, Sie schwitzen, Ihr Herzschlag wird schneller, der Blutdruck steigt, die Muskulatur wird stärker durchblutet und Stoffwechselprozesse (Abbau von Energiereserven) werden gesteigert. Dahingegen werden Prozesse, die in einer solchen „fight or flight“ Situation nicht notwendig sind, z.B. die Darmtätigkeit und die Durchblutung der Haut, herunterreguliert.
Hier ein Beispiel für die Wirkung des Parasympathikus:
Sie haben Urlaub, sind vollkommen entspannt und nichts steht auf Ihrer „To Do-Liste“. Jetzt sind Sympathikus und Parasympathikus im Gleichgewicht. Wobei durch den Parasympathikus die Regeneration des Organismus und der Aufbau von Energiereserven gefördert wird. Die Verdauungsaktivität steigt und Blutdruck sowie Herzfrequenz sinken.